Astigmatische (torische) Intraokularlinsen

Astigmatismus ist ein Brechungsfehler wie Myopie oder Hyperopie. Bei einem Auge mit Astigmatismus sind sowohl die Fern- als auch die Nahsicht verzerrt, was zu einem unscharfen Bild führt. Normalerweise erscheinen runde Objekte eher oval. In der Dunkelheit der Nacht werden Lichtreflexe, z. B. von Autoscheinwerfern, stärker reflektiert.

Jeder Mensch hat einen minimalen Astigmatismus. Wenn der Grad dieses Defekts jedoch gering ist, verursacht er möglicherweise keine Beschwerden. Wenn der Astigmatismus 1 Dioptrie überschreitet, nehmen die Beschwerden zu. Daher ist eine Korrektur des Astigmatismus unerlässlich. Dieser Prozess kann in Form einer Beseitigung des Symptoms durch Hilfsmittel wie Brillen oder Kontaktlinsen oder in Form einer Korrektur durch laserchirurgische Eingriffe erfolgen.

Sie werden bei hypermetropischen Patienten eingesetzt, die sowohl in der Nähe als auch in der Ferne schlecht sehen können, oder bei Patienten über 40 Jahren, die Probleme mit dem Sehen in der Nähe haben. Bei diesem Verfahren wird die natürliche Augenlinse, die ihre Funktion verloren hat, entfernt und durch eine multifunktionale künstliche Intraokularlinse ersetzt, die für klares Sehen in der Nähe, im Mittel- und im Fernbereich sorgt. Diese Smart Linsen brechen die Strahlen je nach Entfernung und funktionieren je nach den Bedürfnissen der Person.

Darüber hinaus können spezielle Intraokularlinsen mit Astigmatismus, sogenannte torische Linsen, zur Korrektur von Astigmatismus eingesetzt werden. Derzeit gibt es astigmatische (torische) Modelle, sowohl Intraokularlinsen für die Ferne als auch Intraokularlinsen für die Ferne, Nähe und die mittlere Entfernung (Smart Linsen) auf dem Markt.

Nach den erforderlichen Untersuchungen und Messungen des Patienten wählt der Augenarzt das für den Patienten am besten geeignete astigmatische Intraokularlinsenmodell aus. Die Intraokularlinsenoperation bei Astigmatismus unterscheidet sich nicht von einer normalen Kataraktoperation.

Sie wird wie die Kataraktoperation mit einer Tropfenanästhesie durchgeführt. Die natürliche Linse im Inneren des Auges wird entfernt und durch eine astigmatische (torische) Intraokularlinse ersetzt. Erst in der letzten Phase wird die astigmatische Intraokularlinse auf die entsprechende Astigmatismusachse gesetzt.

Nach der Operation wird der Verband am Auge vom Arzt bei der Kontrolle am nächsten Tag geöffnet. Der Patient beginnt noch am selben Tag zu sehen und setzt sein tägliches Leben ohne Brille fort. Nachdem die gleichen Verfahren für das andere Auge angewandt wurden, werden wöchentliche und monatliche ärztliche Kontrollen durchgeführt, zusätzlich zur Verwendung von Tropfen für einen bestimmten Zeitraum. Am Ende ist der Patient dank der astigmatischen Intraokularlinsen die Beschwerden des Astigmatismus los.

Patienten, denen Intraokularlinsen implantiert werden sollen, müssen in jeder Hinsicht gut untersucht werden. Bei Diabetiker, Patienten mit Gelbfleckenkrankheit und Glaukompatienten (Augendruck) können monofokale torische Linsen anstelle von Multifokallinsen verwendet werden. Multifokale torische Intraokularlinsen können bei diesen Patienten nicht verwendet werden. Aus diesem Grund sollten Patienten, die mit Intraokularlinsen behandelt werden sollen, gründlich untersucht werden, und es sollte vom Facharzt entschieden werden, ob sie für die Operation geeignet sind.

Bei der Analyse von Katarakt-Patienten zeigt sich, dass 1/3 dieser Patienten einen Astigmatismus von 1 bis 1,5 Dioptrien oder mehr aufweisen. Es ist vorteilhaft, dass die bei der Operation dieser Patienten verwendete Intraokularlinse eine torische Linse mit Astigmatismus sein sollte. Wird sie nicht verwendet, ist der Patient weiterhin auf eine Brille angewiesen, da die Beschwerden des Astigmatismus im täglichen Leben des Patienten nach der Operation besthehen bleiben. So wie Brillen oder Kontaktlinsen ohne Astigmatismus nicht in Frage kommen, können auch Intraokularlinsen nicht ohne Astigmatismus sein.