Die Tränenflüssigkeit, die für die Feuchtigkeit des Auges sorgt, fließt durch kleine Kanäle im inneren Teil des Auges zur Nase. Die Krankheit entsteht durch eine Verstopfung dieses Kanals, meist im unteren Teil des Tränensacks.
Eine Obstruktion der Tränenwege tritt am häufigsten bei Säuglingen im ersten Lebensjahr, bei Frauen im mittleren und fortgeschrittenen Alter, bei Personen mit einer gekrümmten Nasenstruktur sowie als Folge von langwierigen Naseninfektionen und Allergien auf. Da die Träne nicht in die Nase gelangen kann, fließt sie vom Augenlid zur Wange. Die Obstruktion der Tränenkanäle führt auch zu häufigen Infektionen im Auge.
Symptome einer Verstopfung der Tränenkanäle
Feuchte Augen und übermäßiges Traenen
Häufige Entzündungen und İnfektionen
Schwellung der Nasenwurzel.
Behandlung der Tränenwegsobstruktion bei Säuglingen
Während des ersten Jahres wird eine Massage angewendet. Die Massage erfolgt durch Druck auf den Tränensack an der Nasenwurzel. Es ist notwendig, diese Massagebewegung 3-4 Mal pro Tag für 5 Minuten durchzuführen. Die Wahrscheinlichkeit einer spontanen Öffnung des Kanals durch die Massage liegt bei etwa 95 %. Bei häufigen Infektionen bei Kindern sollte ab dem sechsten Monat ohne Wartezeit eine Sondierung durchgeführt werden. Antibiotische Augentropfen werden verwendet, wenn es zu einem Grübchen im Auge kommt. Wenn die Tränen am Ende des ersten Jahres nicht verschwinden, bedeutet dies, dass sich der Kanal nicht spontan geöffnet hat. Dann wird das Sondierungsverfahren, das sogenannte "Sondieren", durchgeführt. Wenn die Tränenbeschwerden nach der ersten Sondierung nicht verschwinden, wird eine Silikonschlauchintubation durchgeführt. Die Sonde wird nach zwei Monaten ambulant entfernt. Wenn die Behandlung bei Kindern zu spät erfolgt, sinkt die Erfolgsquote. Wenn die Symtome nach der Sondierung nicht besser werden, wird dieses Mal das Alter von 3 Jahren abgewartet und eine "Dacryocystorhinostomie" (Tränenwegsoperationen) Operation durchgeführt.
Behandlung der Tränenwegsobstruktion bei Erwachsenen
Dacryocystorhinostomie (offene Operation = DSR)
Unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose wird ein ca. 1 cm langer Schnitt an der Nasenwurzel gesetzt, ein kleines Knochenfenster im Nasenbein geöffnet und ein direkter Durchgang vom Tränensack zur Nasenhöhle geschaffen. Der Hautschnitt wird mit Nähten verschlossen und der Eingriff ist beendet. Der Goldstandard der Kanalchirurgie ist weltweit die DSR-Chirurgie. Wenn es richtig gemacht wird, bleibt keine Narbe auf der Haut zurück.
Mögliche Komplikationen nach einer Dacryocystorhinostomie-Operation
Infektionen an der Wunde
Wiederverstopfung des Kanals
Behandlung
Anästhesie: Lokalanästhesie oder Vollnarkose
Dauer: 45 Minuten
Bandage: Ein dünner Verband wird über die Einschnittstelle gelegt.
Nach der Operation: Es kann zu Schwellungen um die Augen kommen.
Operationsnaht: Die Faeden werden nach einer Woche entfernt.
Kontrollen: Am Tag nach der Operation, nach 7 Tagen, nach 1 Monat, nach 3 Monate
Augentropfen und -salbe: Die antibiotische Salbe für 1 Woche auf die Naht, die antibiotischen Tropfen in das Auge.