Im Laufe der Geschichte wurde nach einem Weg gesucht, Schmerzen zu vermeiden, die dazu führten, dass Patienten chirurgische Eingriffe scheuten. Mit der Entdeckung der Allgemeinanästhesie wurden Operationen komfortabel und sicher. Im Laufe der Jahre hat sich die Methode der Allgemeinanästhesie im Lichte technologischer Entwicklungen weiterentwickelt und kann heute auf Entscheidung eines Anästhesisten bei vielen verschiedenen Eingriffen eingesetzt werden.
Allgemeinanästhesie kann als vollständiger Schlafzustand definiert werden, der durch intravenös verabreichte Medikamente und/oder durch Inhalation von Anästhesiegasen erreicht wird. In diesem Schlafzustand kann der erforderliche Eingriff durchgeführt werden, indem Schmerzempfinden und Bewegung unterbunden werden. Der während eines schmerzhaften chirurgischen Eingriffs schlafende Patient wird während des Verfahrens von einem Anästhesisten überwacht und behandelt und nach der Allgemeinanästhesie wieder aufgeweckt.
Im Gegensatz zur Lokalanästhesie, bei der das Bewusstsein des Patienten während des Eingriffs vollständig ausgeschaltet ist, entscheidet der Anästhesist über den Einsatz der Allgemeinanästhesie unter Berücksichtigung des allgemeinen Zustands und der Präferenzen des Patienten. Nach der Entscheidung zur Operation wird der Patient vor dem Eingriff unbedingt von einem Anästhesisten bewertet.
Vor der Anästhesieentscheidung wird der Patient untersucht, notwendige Tests werden durchgeführt und ein Gespräch mit dem Anästhesisten findet statt. Nach diesem Prozess wird das Anästhesierisiko des Patienten bestimmt, und der Patient wird über mögliche Risiken informiert. Bei Bedarf wird eine Konsultation mit der entsprechenden Fachrichtung für die Begleiterkrankungen des Patienten angefordert.
Der Patient, bei dem der Anästhesist die Entscheidung zur Allgemeinanästhesie getroffen hat, wird in den Operationssaal gebracht. Während der Operation werden beim Patienten die erforderlichen Geräte angeschlossen, um seine lebenswichtigen Funktionen überwachen zu können. Der Patient wird mit Hilfe der intravenös verabreichten Medikamente in den Schlaf versetzt. Nachdem der Patient eingeschlafen ist, wird zur Aufrechterhaltung der Atmung ein Beatmungsschlauch in die Luftröhre eingeführt. Der Schlafzustand des Patienten wird mit den erforderlichen Maßnahmen während des gesamten Eingriffs von einem Anästhesisten überwacht.
Nach der Operation wird die Zufuhr von Anästhesiegasen beendet. Dem Patienten wird über den Schlauch Sauerstoff zugeführt, bis er aufwacht. Der Beatmungsschlauch in der Luftröhre des Patienten, der aus der Allgemeinanästhesie aufwacht und dessen Bewusstsein und Atmung ausreichend sind, wird vom Anästhesisten entfernt.
Die American Society of Anesthesiologists hat die Risikostufen der Patienten mit einer als ASA-Klassifikation bezeichneten Skala festgelegt. Wenn der Patient in diese Klassifikation fällt, in der Hochrisikogruppe ist und die Entscheidung zur Allgemeinanästhesie getroffen wurde, ermittelt der Anästhesist die möglichen Probleme und trifft notwendige Vorsichtsmaßnahmen gemäß den Empfehlungen der betreffenden Disziplin, um das Risiko zu minimieren.
Die Anzahl der Patienten, die für eine Allgemeinanästhesie nicht geeignet sind, ist sehr gering. Daher kann nicht davon gesprochen werden, dass bestimmte Patientengruppen für eine Allgemeinanästhesie ungeeignet sind; die endgültige Entscheidung wird vom Anästhesisten getroffen.
Sobald die Operation erfolgreich abgeschlossen ist, beginnt der Aufwach- und Genesungsprozess des Patienten. Nach einer Allgemeinanästhesie werden die Patienten in der Regel für eine kurze Zeit unter der Aufsicht von Anästhesisten in einem Aufwachraum gehalten. In dieser Phase werden die Atmung, Herzfrequenz, Blutdruck und der Bewusstseinszustand des Patienten regelmäßig überwacht. Sobald die Atmung ausreichend ist und der Patient auf seine Umgebung reagiert, wird der Beatmungsschlauch entfernt.
Die Auswirkungen der Allgemeinanästhesie können von Person zu Person variieren. In den ersten Stunden nach dem Aufwachen sind Symptome wie Benommenheit, Schwindel und Übelkeit normal. Diese Effekte klingen in der Regel schnell ab, können aber bei einigen Personen länger anhalten. Je nach Art der Operation und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten kann der vollständige Genesungsprozess nach der Anästhesie variieren.
Die während der Allgemeinanästhesie verwendeten Medikamente und Gase werden im Laufe der Zeit vom Körper metabolisiert und ausgeschieden. Ein Großteil der Anästhesiegase wird über die Atmung abgegeben, während die intravenös verabreichten Medikamente über die Leber und die Nieren aus dem Körper entfernt werden. Die Geschwindigkeit dieses Prozesses hängt vom Alter, Gewicht, allgemeinen Gesundheitszustand und den Organfunktionen des Patienten ab.
Um die Ausscheidung der anästhetischen Substanzen zu unterstützen, wird empfohlen, viel Wasser zu trinken, leichte Spaziergänge zu machen und regelmäßig Atemübungen zu durchführen. Bei Patienten mit unzureichender Nieren- und Leberfunktion kann dieser Ausscheidungsprozess länger dauern. Der Anästhesist überwacht diesen Prozess genau nach dem Zustand des Patienten.
Wie bei jedem medizinischen Eingriff können nach einer Allgemeinanästhesie einige Nebenwirkungen auftreten. Diese sind meist vorübergehend und mild, in seltenen Fällen können jedoch auch schwerwiegendere Zustände auftreten. Häufige Nebenwirkungen der Allgemeinanästhesie sind:
Schwerwiegendere Komplikationen können allergische Reaktionen, Atemprobleme, Blutdruckabfall oder Herzrhythmusstörungen sein. Daher werden Patienten für mehrere Stunden nach der Operation engmaschig überwacht.
Bei einigen Patienten können, wenn auch selten, allergische Reaktionen auf die verwendeten Anästhetika auftreten. Diese Situation wird als "Anästhesieallergie" bezeichnet. Solche Reaktionen können von leichtem Juckreiz bis hin zu schweren Atemproblemen oder lebensbedrohlichem anaphylaktischem Schock reichen.
Für Patienten mit einem Allergierisiko ist vor der Operation eine detaillierte Anästhesiebewertung obligatorisch. Vorherige Erfahrungen mit Anästhesie, Reaktionen auf eingesetzte Medikamente, Familiengeschichte und Allergievergangenheit werden abgefragt. In Risikosituationen werden spezielle Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um das Allergierisiko so weit wie möglich zu reduzieren.
Der Genesungsprozess nach einer Allgemeinanästhesie variiert je nach Operation und Gesundheitszustand des Patienten. Bei kleinen und kurzen Eingriffen kann der Patient innerhalb weniger Stunden entlassen werden, während nach größeren Operationen eine mehrtägige Überwachung im Krankenhaus erforderlich sein kann. In den ersten Tagen sind leichte Benommenheit, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten normal.
Der Anästhesist versucht, mögliche Risiken im Vorfeld zu identifizieren, indem er die gesamte Krankengeschichte des Patienten bewertet. Verwendete Medikamente, chronische Erkrankungen, Allergien und der Konsum von Zigaretten und Alkohol spielen bei der Anästhesieplanung eine entscheidende Rolle. Ebenso helfen präoperative Tests und gegebenenfalls Konsultationen mit anderen Fachabteilungen, diese Risiken zu verringern.
Bei einigen Patienten, insbesondere bei älteren Menschen, können nach einer Allgemeinanästhesie vorübergehende Gedächtnisprobleme auftreten. Diese klingen in der Regel innerhalb weniger Tage ab. Einige Studien deuten jedoch darauf hin, dass sehr lange oder wiederholte Allgemeinanästhesien die kognitiven Funktionen im Alter negativ beeinflussen können. Daher sollte bei Risikopatienten die Entscheidung zur Operation multidisziplinär getroffen werden.
Wenn während der Schwangerschaft ein operativer Eingriff erforderlich ist, kann Allgemeinanästhesie mit Vorsicht angewendet werden. Priorität hat stets die Sicherheit von Mutter und Kind. Es wird empfohlen, im ersten Trimester der Schwangerschaft auf Allgemeinanästhesie zu verzichten, da in dieser Phase die Organentwicklung des Babys stattfindet. Das zweite Trimester gilt als sicherster Zeitraum für notwendige Operationen. Der Anästhesist und der Gynäkologe treffen gemeinsam eine Entscheidung, um das Risiko zu minimieren.