Während der Wintermonate, wenn die Anzahl der Atemwegsinfektionen zunimmt, kann es bei Babys, Kleinkindern und Personen mit einem schwachen Immunsystem zu einem deutlichen Anstieg der Fälle des Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) kommen. RSV kann zwar oft nur leichte Infektionen hervorrufen, in einigen Fällen jedoch zu schwerwiegenderen Atemwegserkrankungen wie Bronchiolitis und Lungenentzündung führen. 

Was ist das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV)?

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein Virus, das Infektionen der unteren Atemwege bei Babys, Kindern und Personen mit einem schwachen Immunsystem verursacht. 

Es siedelt sich an den Zellen der inneren Atemwegsoberfläche an und kann Entzündungen, einen Anstieg des Schleims und eine Verengung des Luftstroms verursachen. Daher gilt RSV als eine der wichtigsten Ursachen für Bronchiolitis und Lungenentzündungen im Kindesalter.

Das Virus kann in jedem Alter Infektionen hervorrufen, jedoch sind Babys unter 2 Jahren, Frühgeborene, Personen mit chronischen Herz- oder Lungenerkrankungen und ältere Erwachsene besonders gefährdet. Bei den meisten Menschen verläuft RSV mit leichten Grippesymptomen, kann jedoch in Risikogruppen ernsthafte Atembeschwerden verursachen.

Wie entsteht das RSV-Virus?

Das RSV-Virus entsteht durch eine rein virale Infektion, wobei der Erreger das Mikroorganismus namens Respiratorisches Synzytial-Virus ist. Die Ursache der Erkrankung ist, dass sich das Virus in den Atemwegen ansiedelt und Entzündungen in den Zellen auslöst. Das Virus kann von den oberen Atemwegen zu den Bronchien und in tiefere Bereiche der Lunge vordringen.

Folgende Hauptfaktoren tragen zur Entstehung von RSV bei:

  • Das Einatmen von Tröpfchen, die beim Husten und Sprechen in die Luft gelangen, kann eine Infektion auslösen.

  • Das Virus kann auf Oberflächen wie Spielzeug, Türklinken und Arbeitsflächen stundenlang überleben. Nach Berührung dieser Oberflächen kann das Virus durch Berührung von Nase, Mund oder Augen in den Körper gelangen.

  • Bei Babys, deren Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist, und bei Personen mit chronischen Erkrankungen vermehrt sich das Virus leichter und kann die unteren Atemwege erreichen.

  • RSV kann sich im Spätherbst, Winter und frühen Frühjahr schneller verbreiten. Der Aufenthalt in geschlossenen Räumen bei kaltem Wetter erhöht das Ansteckungsrisiko.

  • Kindergärten, Vorschuleinrichtungen und Umgebungen mit engem familiären Kontakt erleichtern die Ausbreitung des Virus.

Welche Symptome verursacht das RSV-Virus?

Die Symptome einer Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) können je nach Alter, Immunstatus und Schwere der Infektion variieren. 

Symptome bei Babys und Kleinkindern

RSV zeigt sich am häufigsten bei Kindern unter 2 Jahren und das Risiko einer Entwicklung von Bronchiolitis und Lungenentzündung ist bei dieser Altersgruppe hoch. Zu den typischen Symptomen bei Babys gehören:

  • Starker Nasenausfluss und -verstopfung

  • Anhaltender oder zunehmender Husten

  • Schnelles Atmen

  • Pfeifende Atmung

  • Fieber

  • Schwäche und Unruhe

Symptome bei Kindern

Bei Kindern verläuft die Krankheit in der Regel milder. Mögliche Symptome sind:

Symptome bei Erwachsenen

Bei Erwachsenen kann RSV oft mit einer Erkältung verwechselt werden. Die Symptome sind in der Regel mild:

  • Nasenausfluss

  • Leichter Husten

  • Brennen oder Schmerzen im Hals

  • Leichtes Fieber

  • Schwäche

  • Tränende Augen

Wie hoch ist das Ansteckungsrisiko des RSV-Virus?

Für die Diagnose des RSV-Virus werden Schnelltests auf Antigene eingesetzt, die eine schnelle und praktische Methode darstellen. Diese Tests analyisieren eine aus der Nase entnommene Abstrichprobe, um die Oberflächenproteine des Virus zu erkennen, und die Ergebnisse können oft in weniger als einer Stunde vorliegen. Eine sensitivere Methode, die RT-PCR-Tests, sucht nach genetischem Material des RSV-Virus in der Probe und kann selbst kleinste Mengen des Virus nachweisen. 

RT-PCR-Tests sind klinisch wertvoll, da sie die Infektion auch bei niedrigen Virusmengen in einem frühen Stadium bei Kindern nachweisen können. Nachdem die Probe entnommen wurde, wird sie an ein Labor geschickt, wo die Ergebnisse je nach Analysedauer am selben Tag übermittelt werden können. In einigen Fällen können Ärzte umfangreichere molekulare Tests namens Atemwegspatogen-Panel anfordern.

Das Atemwegspatogen-Panel ist wichtig für Patienten mit schweren klinischen Symptomen oder bei Verdacht auf mehrere gleichzeitige Infektionserreger. Diese Methode ermöglicht eine genaue Identifizierung der Infektion und hilft, den Behandlungsplan schneller und effektiver zu gestalten. Zudem ist die frühzeitige Diagnose bei Personen mit schwachem Immunsystem von großer Bedeutung, da diese Tests das Management von Infektionen erleichtern. 

Wie wird das RSV-Virus behandelt?

Die Behandlung des RSV-Virus basiert auf unterstützender Pflege, da es sich um eine virale Infektion handelt. Da es kein weit verbreitetes antivirales Medikament mit direkter Wirkung gegen RSV gibt, besteht das Hauptziel der Behandlung darin, die Atemwege des Patienten zu entlasten, das Fieber zu kontrollieren und das Flüssigkeitsgleichgewicht zu erhalten. Bei Babys und kleinen Kindern mit Infektionen, die sich auf die unteren Atemwege ausbreiten, wird der Behandlungsplan an das Alter des Kindes, die Schwere der Symptome und die Atemfunktionen angepasst.

In milden Fällen sind unterstützende Behandlungen zu Hause oft ausreichend. Die wichtigste Maßnahmen sind die Reinigung der Nase mit Kochsalzlösung bei verstopfter Nase bei Babys, das Vermeiden von Umweltfaktoren, die den Husten verschlimmern, und die Unterstützung der Flüssigkeitszufuhr. 

In schwereren Fällen kann eine Krankenhausbehandlung erforderlich sein. Insbesondere bei Babys mit Atemnot, niedrigem Sauerstoffsättigung oder Nahrungsverweigerung kann eine Sauerstofftherapie vorgenommen werden. Bei Bedarf wird eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr bereitgestellt, und die Entzündung der Atemwege wird genau überwacht. Bei Kindern mit entwickelter Bronchiolitis kann der Arzt eine der Atemerleichterung dienende Verneblertherapie in Erwägung ziehen, diese Anwendungen müssen jedoch unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Häufig gestellte Fragen

Wie lange dauert es, bis das RSV-Virus abklingt?

Die Dauer der Krankheit beträgt in der Regel 5 bis 10 Tage. Bei kleinen Babys, Frühgeborenen oder Personen mit schwachem Immunsystem kann die Genesung jedoch länger dauern. Der Husten kann bei einigen Kindern mehrere Wochen anhalten.

Wie wird das RSV-Virus übertragen?

RSV kann leicht über Tröpfchen übertragen werden, die beim Husten und Niesen in die Luft gelangen. Auf Grund der langen Lebensdauer des Virus auf Oberflächen ist auch eine Übertragung bei Berührung weit verbreitet. 

Ist es möglich, sich vor RSV zu schützen?

Einfache Hygienemaßnahmen können das Übertragungsrisiko erheblich reduzieren. Häufiges Händewaschen, regelmäßige Reinigung von Spielzeug und Oberflächen sowie das Lüften geschlossener Räume gehören zu den effektivsten Methoden. Babys sollten insbesondere im Winter von größeren Menschenansammlungen ferngehalten werden, um Schutz zu bieten.

Kann das RSV-Virus wieder auftreten?

Die Immunität gegen RSV bietet keinen vollständigen Schutz. Daher ist es möglich, dass insbesondere Kinder in den folgenden Monaten oder Jahren erneut eine RSV-Infektion erleiden.

Erstellungsdatum : 21.11.2025
Aktualisierungsdatum : 25.11.2025
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